Die Mausfliege | Fliegenfischer-Blog

Es gibt ja allerhand skurrile Fliegen. Das Fliegenfischen ist mittlerweile so facettenreich geworden, dass viele Fliegenfischer auch mit Alternativen zu den herkömmlichen Trockenfliegenmustern fischen. Und besonders jetzt kann man sich hervorragend neue Taktiken überlegen, weil die Forellen momentan in Schonzeit sind! Eine dieser skurrilen Fliege, die von Laien niemals für die Forellenfischerei verwendet werden würde, ist die Mausfliege. In dieser Ausgabe unseres Fliegenfischer-Blogs erklären wir warum das Fliegenfischen mit einer Mausfliege ein wahres Abenteuer ist!

Wer sich doch einmal entscheidet eine kapitale Forelle zu essen, könnte beim Ausnehmen etwas bemerken: Forellen fressen alles, was die Natur Ihnen präsentiert! Von kleinen Insekten, über Heuschrecken und Beutefische bis hin zu Fröschen und auch Mäusen! Und warum auch nicht?! Wenn eine Maus ins Wasser fällt oder einen Fluss überqueren will, erregt das natürlich große Aufmerksamkeit. Und warum sollte sich eine 45cm+ Bachforelle diese Maus nicht einfach einverleiben. Eigentlich ist es ganz logisch, dass eine Mausfliege zu großen Erfolgen führen kann!

Trotzdem habe auch ich erst ein paar Mal ernsthaft mit Mausfliegen auf Forellen gefischt. Die letzten beiden Male war ich an einem kleinen Wiesengraben zuhause, in dem sehr große Forellen unterwegs sein! Beim ersten Versuch hat anscheinend alles gepasst. Ich bekam schon bei einem der ersten Würfe eine Attacke auf die Maus von einer circa 35cm langen Bachforelle. Also fressen wohl nicht nur die ganz großen Mäuse! Der Fisch blieb leider nicht hängen. Nach einem Spotwechsel in den Wald bekam ich einen Nachläufer, den ich nie vergessen werde! Eine Bachforelle mit locker 55cm schaute sich meine Maus ganz genau an! Mehr passierte aber leider nicht. Später hatte ich den Fisch kurz auf einen schwarzen Wooly Bugger dran, verlor ihn aber wieder. Was für ein Fisch! 

Letzten Endes hat sich bis jetzt ein beschwerter Streamer, wie ein Wooly Bugger, als deutlich fängiger als die Mausfliege gezeigt. Trotzdem habe ich es erst vor Kurzem erneut mit einer Mausfliege probiert und werde es auch in Zukunft wieder tun! Stell dir mal vor eine kapitale Bachforelle attackiert die Maus an der Oberfläche! Und all das in einem winzigen Wiesenbach! Viele träumen nur von solchen Momentan, aber so etwas kann tatsächlich passieren. Mäuse gibt es bei uns überall und vor allem in der Nähe von Fließgewässern in der ruhigen, ungestörten Natur halten sie sich gerne auf. Probier es doch mal aus!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Fliegenfischen mit einer Maus auf einen einzigen Biss abzielt. Es ist keine Fischerei, bei der man einen Fisch nach dem anderen fängt. Aber wenn man einen fängt, ist die Chance auf einen kapitalen sehr groß! Meine Taktik ist meist die Maus an das gegenüberliegende Ufer zu werfen und dann entweder mit kurzen Strips wieder einzuholen oder an gespannter Schnur über das Wasser driften lassen, wie bei einem „Wet fly swing“. Das imitiert eine ins Wasser gefallene Maus, die versucht zum andere Ufer zu gelangen. Je nach Gewässergröße, Strömungsgeschwindigkeit usw. muss man sich natürlich etwas anpassen.

Wenn es dich interessiert, wie ich mich beim Fliegenfischen mit einer Mausfliege am kleinen Bach verhalten, kannst du dir die beiden Videos anschauen, die ich dazu gedreht habe. Klick einfach auf eines der Bilder und du wirst zum jeweiligen Video weitergeleitet. Viel Spaß beim Ansehen!

Tight Lines und viel Erfolg beim Fliegenfischen mit der Maus

Benedikt Richter

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