Huchen Suchen | Fliegenfischer-Blog

Der Huchen trägt nicht umsonst den Titel „König der Flüsse“! In unseren Voralpenflüssen ist der Huchen der unbestrittene König! Seine schiere Größe und sein fieses, aber gleichzeitig unfassbar schönes Aussehen verleiht ihm diesen Titel. Hier erzähle ich ein wenig über meine Erfahrung mit dem Huchenfischen – oder wohl eher mit dem Huchen suchen!


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Der Huchen ist schon seit einigen Jahren auf meinem Radar. Früher war ich jeden Winter höchstens ein Mal beim Huchenfischen. Anfangs sogar noch mit der Spinnrute, aber sobald ich älter wurde und die schweren Streamer mit der schweren Fliegenrute werfen konnte, bin ich natürlich auf Fliege umgestiegen.

Das Huchenfischen war bei uns meistens eher ein geselliges Zusammenkommen, als ernsthafte Fischerei. Das wusste ich auch immer schon im Vorhinein, aber vor allem als ich noch jünger war konnte ich in der Nacht vorm „großen Tag“ kaum schlafen! Der Huchen hat für mich schon seit jeher eine besondere Bedeutung! Ich habe immer meinen Vater und seine Fischerfreunde begleitet und mit Ihnen unterschiedliche Gewässer erkundet. Manchmal haben wir unser Glück auch an unseren Hausgewässern versucht, wobei die Chance hier extrem gering ist, weil einfach nicht viele Huchen drin sind. Außerdem dürfen wir diese nur bis zum 15. Dezember befischen, wodurch ein guter Teil der Huchensaison wegfällt. Aber es werden dort immer wieder Huchen gesehen, also besteht zumindest eine Chance!

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Letzten Winter sah die Huchensaison etwas anders aus. Ich habe 2020 nämlich damit angefangen Wilde Fische mit kurzen Videos meiner Fliegenfischer-Trips auf YouTube zu vertreten. Videografie begeistert mich schon seit Langem und hier habe ich endlich eine Möglichkeit gesehen regelmäßig meine Fertigkeiten zu verbessern und meinen Zuschauern spannende Videos zu liefern. Deshalb habe ich entschieden, ich will eine Videoserie über das Fliegenfischen auf Huchen drehen. Das hieß ich müsste deutlich öfter als normalerweise zum Huchenfischen gehen, aber wahrscheinlich kannst du dir gut vorstellen, dass ich da nicht allzu viel dagegen hatte ;-)!

Ich startete also Anfang November 2020 und fischte unsere Hausgewässer bis zum 15. Dezember. Mit mäßigem Erfolg: Ich hatte einen Nachläufer eines Huchens, aber gefangen habe ich keinen. Dafür hatte ich einige Nachläufer und sogar Bisse von wilden 50cm+ Bachforellen, was mich sehr gespannt auf die kommende Forellensaison blicken lässt!

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Nachdem die Saison mit dem 15. Dezember endete, habe ich mich zu einem neuen Gewässer aufgemacht. Hier hatte ich die Gewissheit, dass es einen soliden Huchenbestand gibt und alleine der Größenunterschied zu meinen Hausgewässern war vielversprechend. Durch ein paar Connections habe ich von mehr und mehr Huchenfängen erfahren. Teilweise sogar mit Spotangabe! Und es waren mehrere weit jenseits der 1 Meter Marke dabei!

Das Huchen suchen ging also weiter! Beim ersten Ausflug an diesen Fluss bekam ich tatsächlich einen 60er Nachläufer, der mir sogar ein paar Stunden später nochmal nach ging. Aber den Streamer nahm er schlussendlich nicht. Obwohl ich an den Tag bis in die Dunkelheit an sehr vielversprechenden Spots gefischt habe, ließ sich kein Huchen mehr sehen.

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Dann begann eine eher frustrierende Wartepause. Erst stand Corona mit hohen Inzidenzwerten im Weg meiner Huchenmission und dann hatten wir Ende Januar heftige Regenfälle, die den Fluss für knapp zwei Wochen deutlich zu trüb und zu hoch machten. Am letzten Tag der Huchensaison war dann endlich wieder alles soweit okay und ich beschloss es noch ein letztes Mal zu probieren (zumindest für diese Saison ;-)).

Mit der warmen Neoprenwathose, der #10/11er Einhandrute und meinen selbstgebundenen Huchenstreamern im Gepäck ging es wieder los! Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes als diesen einen Biss denken. Was für ein geniales Finale wäre es bitte, wenn ich nach so vielen geschneiderten Tagen am letzten Tag einen fangen würde?! Der Tag neigte sich schnell dem Ende zu. Bisher hatte sich noch kein Huchen gezeigt. Kurz bevor es dunkel war, beschloss ich noch ein letztes Mal den Spot zu wechseln.

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Es war stockdunkel, als ich schlussendlich beschloss noch 3 Würfe zu machen. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt an einem Auslauf eines langen, tiefen Zugs. Der Spot und die Tageszeit rochen nur so nach einem raubenden Huchen! Beim vorletzten Wurf bekam ich dann fast einen Herzinfarkt! Nach ein paar Strips spürte ich auf einmal einen Widerstand. Aber bevor ich überhaupt reagierte und den Haken setzen wollte, war alles wieder weg… Mehr und mehr begriff ich, dass das vermutlich eher ein Stein oder der Boden war, als ein Huchen. Aber, ob ich mir das in dem Moment nur eingeredet habe, um davon abzulenken, dass ich möglicherweise einen Biss verhauen habe, weiß ich nicht. Vielleicht hätte ich tatsächlich so ein verrücktes Finale haben können…

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Letzten Endes war die Huchensaison in Sachen Fangerfolg eine glatte Null und ich suche immernoch nach meinem ersten Huchen. Huchen suchen ist am Anfang eben nicht ganz einfach! ABER ich habe unfassbar viele hilfreiche Taktiken gelernt und Tipps von meinen Zuschauern bekommen, die ich nächste Saison definitiv anwenden werde! Mal schauen, ob es dann endlich mit meinem ersten Huchen klappt! 

Tight Lines und bis bald

Benedikt Richter

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