Die Steinfliegenzeit | Fliegenfischer-Blog

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Fliegenfischer-Blog. Dieses Mal dreht sich alles um die Steinfliegenzeit und meine Erfahrungen mit Steinfliegen!

Die Maifliegenzeit ist so langsam wirklich komplett vorbei (leider!). Ab und zu sieht man noch einzelne Exemplare an den heimischen Flüssen, aber die Fische reagieren nicht mehr wirklich auf diese größte Art der Eintagsfliegen. Es gibt aber nicht nur große Eintagsfliegen bei uns… Sondern auch riesige Steinfliegen! 

Die sogenannte Perla ist die größte bei uns vorkommende Steinfliege. Diese Insekten können bis zu 5 cm lang werden. Kein Wunder, dass die Fische ganz verückt nach diesen Proteinbomben sind. Ab Juni/ Juli sieht man regelmäßig Exuvien, also leere Larvenhülsen, der Perla an unseren bayrischen Flüssen. Ab und zu hat man auch das Glück eine lebendige Perla zu sehen.

Die Steinfliegenzeit
Diese wilde Bachforelle konnte der Steinfliege nicht widerstehen!

Das geniale ist, dass es bei der Perla keinen Massenschlupf wie bei anderen Insekten braucht, damit sich die Fische auf sie einschießen und diese Steinfliegen fressen. Die Weibchen der Perla legen ihre Eier nämlich in die Wasseroberfläche ab und schlittern dabei übers Wasser. Und hier wird es spannend: Wenn man das Glück hat eine Perla bei der Eiablage zu sehen, sieht man höchstwahrscheinlich auch einen Fisch, der mit ordentlich Tempo aus dem Wasser kommt, sich die Steinfliege schnappt und nach einem Salto wieder im Wasser landet!

Wie alle Insekten kann man auch die Perla mit einer Kunstfliege immitieren. Und glaub mir, wenn man so einen Brummer über die Oberfläche schlittern lässt, kann man selbst aus den tiefsten Löchern Forellen und Äschen hervorlocken. Inaktive, große Fische lassen sich momentan genial mit dieser Fliege reizen. Und ein Topwaterbiss mit Salto ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, als ein normaler Trockenfliegenbiss! Deswegen ist die Steinfliegenzeit für mich ein Highlight jeder Angelsaison.

Die Steinfliegenzeit
Eine große Bachforelle – natürlich auf Steinfliege.

Probier es doch mal an deinem heimischen Gewässern aus! Weist du nicht, wie du diese und andere Fliegen fischen sollst? Oder bist du dir nicht sicher an welchen Stellen im Fluss du mit welcher Fliege erfolgreich sein wirst? Oder willst du deine Wurftechnik verbessern und lernen, wie du die Fliege in jeder Situation zum Fisch bringst. Dann buch einen Fortgeschrittenenkurs bei uns. Dabei lernst du die richtige Präsentation von Fliegen, wo die Fische stehen und wie du bestimmte Fische fangen kannst. Natürlich findet das Ganze an einem Fluss statt. Alle anderen Informationen zu dem Kurs findest du hier.

Die nächsten Kurse finden am 23. Juli und am 01. August statt. Beide dieser Tage sind noch voll in der Steinfliegenzeit! Also mach dich gefasst auf geniale Oberflächenbisse und eine spannende Zeit am Wasser! Eventuell können wir auch einen extra Kurstermin ausmachen, wenn du an keinem der beiden Tage Zeit hast. Anmelden kannst du dich ganz einfach per E-Mail (info@wilde-fische.de). Bis bald!

Ich wünsche dir eine schöne Zeit und viel Erfolg am Wasser

Benedikt Richter

Unbekannte Gewässer | Fliegenfischer-Blog

Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Fliegenfischer-Blogs. Dieses Mal teile ich meine Gedanken über die Vorteile davon, unbekannte Gewässer zu erkunden.

Wir kennen es alle… Die meisten von uns sind in einem lokalen Angelverein. Das bedeutet wir gehen hauptsächlich, wenn nicht sogar ausschließlich, an den Vereinsgewässern zum Fliegenfischen. Vielleicht macht man noch ab und zu einen Abstecher zu einem nahe gelegenen Gewässer, weil die Fischerei auf eine bestimmte Fischart dort besonders gut ist.

Mal ein komplett unbekanntes Gewässer zu erkunden? Davor schrecken viele leider zurück, weil sie der Meinung sind, dass sie dort sowieso nichts fangen. Denn sie kennen das Gewässer (noch!) nicht ausreichend. Sie mögen damit recht haben, dass man ein Gewässer nicht einfach so höchst erfolgreich befischen kann, ohne es zu kennen. Aber, wenn man es probiert, lohnt es sich meistens!

Solche schönen, wilden Regenbogenforellen sehe ich daheim selten. Um diese zu fangen, musste ich ein neues Gewässer erkunden

Ich habe in diesem Jahr bereits zwei mir komplett unbekannte Gewässer erkundet. Zugegeben, ich hatte bei beiden jemanden, der das Gewässer schon kennt. Und wenn Sie diese Möglichkeit haben, würde ich Ihnen auch sehr empfehlen sie zu nutzen. Erstens, weil es meist mehr Spaß macht mit einem Freund/ Bekannten zum Fliegenfischen zu gehen. Und zweitens, weil Sie dadurch automatisch an den Spots landen, an denen Sie eine gute Fangchance haben. Und die meisten Fliegenfischer können es auch einfach nicht lassen, Ihnen eine fängige Fliege zu geben…

Diese wunderschöne Äsche habe ich an meinem ersten Tag an einem davor unbekannten Fluss gefangen. Und dann gleich noch auf Trockenfliege!

Glauben Sie mir, es lohnt sich ab und zu ein neues Gewässer zu befischen. Erstens sehen Sie mal eine neue Landschaft, die Ihnen möglicherweise besonders gut gefällt. Zweitens fangen Sie dort vielleicht Fischarten, die Sie „daheim“ nicht fangen. Drittens lernen Sie eventuell von den „Locals“ neue Angeltechniken. Und außerdem erweitern Sie generell Ihr Wissen zum Fliegenfischen und lernen vielleicht sogar etwas dazu, was Sie an Ihren gewohnten Gewässern erfolgreicher fischen lässt. Und zu guter Letzt kann ich es in der momentanen Zeit nur empfehlen mal die gewohnte Locations zu verlassen und etwas neues zu erkunden!

Am besten fragen Sie einfach mal ein paar befreundete Fliegenfischer, ob Sie ein Gewässer empfehlen können und testen dieses dann zusammen mit ihm. Oder Sie recherchieren im Internet nach Gewässern. Oft findet man so wahre Schätze, von denen man daheim nur geträumt hat. Und seien Sie dabei nicht faul! Ein paar Stunden Autofahrt kann Sie an ihr noch unbekanntes neues Lieblingsgewässer bringen!

Der Kopf dieser wilden Bachforelle ist riesig! Auch diese wurde nicht „daheim“ gefangen.

Probieren Sie es einfach mal aus! Und wenn Sie es getan haben, schreiben Sie mir gerne, wo Sie waren und ob es Ihnen gefallen hat. Und, wenn wir schon dabei sind: Haben Sie irgendwelche Vorschläge für Gewässer, die ich mal ausprobieren sollte? Ich freue mich immer über einen Gewässervorschlag!

Vielen Dank fürs lesen und viel Spaß am neuen Gewässer! Tight Lines.

Benedikt Richter

Alternatives Fliegenfischen | Fliegenfischer Blog

Liebe Fliegenfischerin, lieber Fliegenfischer,

herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe vom Fliegenfischer Blog. Geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie etwas Neues ausprobieren wollen? Etwas anderes als das standardmäßige Fliegenfischen auf Forellen oder Äschen? Mir geht es oft so! Nicht, weil mich dieses „normale“ Fliegenfischen langweilt. Eher, weil ich gerne neue Herausforderungen suche.

Aber hübsch sind diese wilden Bachforellen ja schon.

Seit ich vor circa 10 Jahren vom regulären Angeln auf das Fliegenfischen umgestiegen bin, habe ich fast nie mehr eine Spinnrute oder eine andere Nicht-Fliegenrute in die Hand genommen. Aber irgendwie habe ich mit der Zeit angefangen den Reiz von verschiedenen Fischarten zu vermissen. Die wilde Attacken von Hechten, bei denen kurz das Herz stehen bleibt oder die wilden, kraftvollen Fluchten von Karpfen. Oder auch einfach den Spaß, den man hat wenn man mitten in einem großen Barschschwarm fischt und einen nach dem anderen fängt…

Mein Weg zum alternativen Fliegenfischer

Vor circa 5 Jahren habe ich zum ersten mal den Fliegenfischerfilm „Predator“ gesehen. In diesem wird gezeigt, wie Menschen rund um die Welt die verrücktesten Fische mit der Fliegenrute fangen. Seit diesem Film habe ich es mir zum persönlichen Ziel gemacht, so viele Fischarten wie möglich mit der Fliegenrute zu fangen! Und ehrlich gesagt, macht dieses „alternative“ Fliegenfischen manchmal sogar mehr Spaß als das traditionelle.

Ein Batarde aus Mauritius.

Seitdem habe ich sowohl im Süßwasser als auch im Salzwasser Fischarten gefangen, von denen viele Fliegenfischer glauben, es wäre unmöglich diese mit der Fliegenrute zu fangen. Natürlich wurden Hechte und Karpfen befischt und ich hatte sogar das große Glück eine kapitale Schleie mit der Fliegenrute zu fangen! Die gefangenen Hechte wurden mit der Zeit auch immer mehr und immer größer. Die Metermarke konnte ich leider noch nicht knacken, bin aber schon ein paar Mal knapp daran vorbei geschrappt. Und mit 96cm ist mein größter Hecht auch kein kleiner mehr!

Guidings für Fliegenfischer
Ein Flusshecht mit 93cm. Gefangen mit der Fliege!

Seit neuestem drehe ich hobbymäßig Videos von meiner Zeit am Wasser. Ich erkläre in diesen auch meine Taktik und zeige, wie ich bestimmte Fische fange. Diese Videos veröffentliche ich auf meinem YouTube Kanal. Dort lade ich jeden Freitag ein neues Video hoch. (PS: Ab und zu zeige ich natürlich auch, wie ich auf Forellen fische) Klick auf den Link, wenn es dich interessiert!

Barbe auf Fliege! Die geht ab an der #6 Rute.

Was ich mit all dem sagen will ist, dass es nicht bloß bei Forellen und Äschen bleiben muss! Ich empfehle sehr mal etwas anderes zu probieren. Barben, Karpfen oder Hechte sind beispielsweise Fische die nicht allzu schwer mit der Fliegenrute zu fangen sind, wenn man weiß wie. Und eine dicke Barbe macht im Drill auf jeden Fall mehr Spaß als eine Forelle! Ganz zu schweigen von einem Karpfen… Probier es doch mal selbst aus!

Danke, dass du diese lange Ausgabe vom Fliegenfischer Blog bis zum Ende gelesen hast. Viel Glück am Wasser!

Benedikt Richter